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Masterplan Mobilität für den Kreis Lippe

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Ampeln für den Fuß-/Radverkehr standardmäßig auf Grün

JL JL  •  18.08.2023  •    4 Kommentare

Antrags-Code: LIPPS-2023-08-132

Der Kreis Lippe möge sich dafür einsetzen, Ampelschaltungen im Kreisgebiet (gerade außerorts) so zu ändern, dass Zufußgehende/Radfahrende normalerweise Grün haben.

Im Kreisgebiet gibt es viele Ampeln, die sich hauptsächlich am motorisierten Verkehr ausrichten, d.h. mit Kontaktschleifen, die Ampeln bei Annäherung automatisch auf Grün schalten. Meist kann man dann mit dem Auto durchrollen.

Häufig sind Zufußgehende und Radfahrende an solchen Lichtzeichenanlagen gezwungen, einen Bettelknopf zu drücken, um Grün zu erhalten. Das heißt, sie werden nicht automatisch erfasst, und ein Stopp ist immer erforderlich. Gerade aus Radfahrsicht ist das unangenehm, weil die Tätigkeit ja auch eine sportliche, körperliche Seite hat und eine abrupte Unterbrechung des Pedalierens bis hin zum Kreislaufkollaps führen kann. Das ist mir selbst schon mehrfach an lippischen Ampeln passiert. Es wird einem schwarz vor den Augen und man kippt dann bewußtlos um.

Radfahren profitiert von Durchgängigkeit.Radfahrende brauchen auch keine Ampeln, wie dieses zwölf Jahre alte Video aus Groningen eindrucksvoll zeigt https://vimeo.com/30836613 - bzw. man kann Radfahrenden und Zufußgehenden ohne Probleme an einer Ampel zugleich Grün geben. Erst das Auto macht stört dieses Zusammentreffen und macht eine Lichtzeichenregelung notwendig.

Vor diesem Hintergrund ist es unverständlich, warum Zufußgehende und Radfahrer an Ampeln nicht automatisch auch Grün bekommen, wenn die Fahrbahn daneben grün bekommt. Es ist unverständlich, warum die Fuß-/Radverkehrsampel standardmäßig rot zeigt, obwohl - siehe Groningen - grün der Standard sein müsste.

Bettelampeln sind eine Ausgeburt des autozentrierten Denkens. Der Kreis Lippe möge sich dafür einsetzen, sie abzuschaffen und, wenn nicht anders möglich, standardmäßig Grün für Zufußgehende und Radfahrer anzuzeigen. Zur Steigerung des Fuß- und Radverkehrs. Für die Verkehrswende!

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  • Jan Sonnenschein

    Sehr guter Vorschlag. Ich fahre fast täglich von Asemissen nach Detmold und ärgere mich jedes Mal über die rote Fahrrad/Fussgängerampel an der Kreuzung Hellweg/Hörster Str.. Ich bin dadurch natürlich auch verleitet bei rot die Straße zu queren, weil der Querverkehr ja ohnehin rot hat. Oft dauert es auch 2 Ampelphasen bis ich grün bekomme. Die Kreuzung ist für alle gut einsehbar und die Bettelampelschaltung ist mir unverständlich

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    • JL
      JL  •  Verfasser*in  •  2023-08-21 11:03:25

      Not Just Bikes hat ein sehr schönes Video zu dem Thema gemacht:
      https://www.youtube.com/watch?v=jgacSmLBSIQ

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      • Nadine

        Da bin ich Zwiegespalten. Grundsätzlich unterstütze ich das Ansinnen, gebe jedoch zu bedenken, dass man, wenn man Autos standardmäßig ausbremst, mehr Schadstoffe in die Luft bläst.
        Mir wäre es lieb, ich bräuchte gar kein Auto, aber meine Fahrtstrecke von 50 Minuten dauert mit Öffis leider mehrere Stunden und würde mich nie pünktlich zur Arbeit bringen.

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        • JL
          JL  •  Verfasser*in  •  2023-08-19 19:39:51

          Drei Punkte dazu:
          1.) Autos sollen gar nicht ausgebremst werden. Steht da nicht. Das Beispiel aus Groningen (eigene Grünphase für den Fuß- und Radverkehr) sollte nur zeigen, dass so etwas ziemlich konfliktfrei abläuft. Die Grünphase für diese Verkehrsarten ist allein dem motorisierten Verkehr geschuldet. Der Vorschlag hier jedoch bezieht sich darauf, dass die Ampeln für Rad- und Fußverkehr standardmäßig auf grün stehen sollen. Rot nur, wenn die quer dazu verlaufende Fahrbahn grün hat. Eine wechselseitige Rotschaltung (wie für Autos) ist nicht notwendig.
          2.) Eigene Grünphasen für den Fuß- und Radverkehr würden die Attraktivität desselben steigen. Relevant ist dabei nicht, ob DU diese Phase direkt nutzt, sondern, dass ALLEN die verbesserte Möglichkeit zur Verfügung steht.
          3.) Der Schadstoffausstoß ist ein Scheinargument: Wenn der Fuß- und Radverkehr attraktiver wird, fahren weniger Autos auf den Straßen und in der Bilanz sinkt der Ausstoß.

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